Sonntag, 17. Januar 2016

Emilia Licht im Interview


-Magst du Dich mal kurz vorstellen? 
Ich bin Emilia Licht, Jahrgang 1968, lebe und arbeite in Dresden, meiner Wahlheimat.

- Wie ist es dazu gekommen das Du mit dem Schreiben angefangen hast?
Das weiß ich nicht mehr, weil es schon zu lange her ist. Ich habe schon als Schülerin geschrieben, später in der Ausbildung auch, und immer so weiter. Ich kenne es nicht anders. Ich erinnere mich, dass ich schon als ganz kleines Mädchen stundenlang auf der Reiseschreibmaschine meines Vaters rumgetippt habe.
 

-Hast Du außer dem Schreiben noch eine andere Leidenschaft?
Ja, mehrere. Ich reise sehr gern, egal ob in die Ferne, oder direkt vor der Haustür. Und ich spiele gern Volleyball.
 

- Wie bist du auf den Amrun Verlag aufmerksam geworden ?
Ich habe den Verleger einfach über Facebook kennen gelernt, später dann auf der Leipziger Buchmesse auch persönlich getroffen. Die Chemie hat sofort gestimmt.
 

- Was ist für dich  so besonders am Amrun Verlag ?
Das Besondere war und ist, dass da jemand einfach seiner Leidenschaft folgt, ohne Bedenken seinen Traum verwirklicht. Machen, einfach machen, dieses Motto passt auch gut zu mir.

- Haben persönliche Erlebnisse Einfluss auf Deine Romane?
Ja, die gesamte Lebenserfahrung fließt ja in das Schreiben ein. Meine Romane sind wie eine Art Prisma, Einzelstücke des Lebens neu zusammengesetzt.
 

- Hast Du rituale beim Schreiben?
Keine wirklich festen Rituale. Aber die Art, wie ich die jeweiligen Fassungen der Manuskripte schreibe, ist schon sehr individuell. Ich schreibe nämlich die erste Rohfassung immer von Hand. Komplett. Mit einem guten Füllfederhalter in ganz schlichte Ringbücher.

- Wenn Du eine Traurige, Witzige oder spannende Szene schreibst, fühlst du dann mit?
Ja, muss ich. Sonst wird die Szene nicht gut. Und gut ist eine Szene dann, wenn sie bei mir auch nach dem tausendsten Lesen immer noch wirkt.

Wenn Du einen neuen Charakter entstehen lässt, orientierst du Dich dann an Personen in deinem Umfeld? 

Ja, orientieren. Hier ist es so ähnlich wie bei den Ereignissen, die man vielleicht selbst mal erlebt hat. Es sind einzelne Besonderheiten von mehreren Personen, die ich zu einer neuen Person vermische.
 

- Hast du auch noch andere Namen unter den Du schreibst?
Nein, nur Emilia Licht.

- Welcher Ort inspiriert Dich am meisten oder ist es eine Person?
Nein, weder noch. Mich inspiriert am meisten die Frage: „Was wäre, wenn …?“

- Was machst Du nach dem du ein Buch fertig geschrieben hast? Stürzt Du dich direkt ins nächste Schreibabenteuer?
Ja, das passiert relativ oft. Der Grund ist folgender: Kreativität verstärkt sich, je öfter man kreativ arbeitet. Das bedeutet, wenn ich mir Figuren, Schauplätze, Konflikte, Wendungen und alles andere für einen Roman ausdenke und dann mit dem Schreiben beginne, ist ein Teil meines Gehirns weiterhin auf „erfinden“ programmiert. Dann passiert es, dass mir beim Bügeln oder beim Auto fahren plötzlich neue, andere Figuren und Geschichten einfallen, bis hin zu Titeln für Bücher, die es noch gar nicht gibt.
 

- Hast du eine Neues Projekt das du uns schon verraten kannst?
Ja, es wird einen neuen Roman geben, Ende Februar schätze ich. Der Titel ist „Aus Deiner Sicht“. Darin geht es um zwei Schwestern, die sich zeitlebens fremd waren und kaum Kontakt zueinander hatten. Doch eines Tages ist die eine aufgrund einer Krankheit auf die Hilfe der anderen angewiesen. Diese Hilfe ist aber weder willkommen, noch mal eben einfach so zu leisten.

- Wie wichtig sind Dir Rezensionen? Wie sehr nimmst Du dir Kritik zu Herzen?
Das sind für mich zwei Fragen in einer. Rezensionen sind schön als Rückmeldung von meinen Lesern. Ich will wissen, ob ich sie mit meinen Geschichten gut unterhalten kann.
Kritik ziehe ich eher selten aus Rezensionen, weil ich finde, dass ein Leser sich diese harte Arbeit einer echten, konstruktiven Kritik nicht machen muss. Ansonsten nehme ich mir Kritik aber auch nicht zu Herzen, sondern eher zum Anlass, den Text zu verbessern, wenn das noch geht, oder aber es beim nächsten Mal besser zu machen.
 

-Was bewunderst Du an anderen Autoren?Hast Du ein Vorbild ?
Ich bewundere Fleiß und Ausdauer, denn schreiben bedeutet zu 90% fleißig und ausdauernd Text zu produzieren. Mein großes Vorbild, auch in diesen beiden Punkten, ist John Irving. Bei ihm kommt noch die hohe sprachliche Qualität dazu, sowie unglaublich originelle Ideen für seine Geschichten.

-  Was ist bis jetzt der Schönste Moment in Deiner bisherigen Zeit als Autorin gewesen?
Das war meine erste Lesung aus meinem ersten Roman. Es war einfach schön zu spüren, dass ich die Menschen berühren und gut unterhalten kann.

- In welchem Buch würdest du gerne mal die Hauptrolle spielen? Wer wärst du da?
Darüber habe ich noch nie nachgedacht. Ich liebe mein aktuelles Leben wahrscheinlich zu sehr.

Was würdest du angehenden Autoren mit auf den Weg geben?
Unbedingt zuerst das Handwerk schreiben zu erlernen, und nicht gleich die ersten Texte zu veröffentlichen. Die allermeisten Autoren, denen es ernst ist, brauchen Jahre, bis sie an die Öffentlichkeit gehen. Und den allerersten Roman schreibt man eigentlich immer für die Schublade.

Vielen lieben Dank das Du Dir die Zeit für das Interview genommen hast

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