Sonntag, 3. Januar 2016

Juliane Maibach im Interview


-Magst du Dich mal kurz vorstellen? 
Ich wurde 1983 geboren und lebe zusammen mit meinem Mann, unseren beiden Hunden und einem Kater im malerischen Freiburg im Breisgau. Aufgewachsen bin ich ebenfalls in Freiburg und war wohl das, was man ein verträumtes Kind nennt; stets voller Fantasie und Ideen. Oftmals saß ich stundenlang auf unserer Gartenschaukel, war ganz in meine eigene Welt versunken und habe mir dort Geschichten ausgedacht und diese im Kopf ausgelebt. Sobald ich schreiben konnte, begann ich diese aufzuschreiben, mir neue Orte auszudenken und Geschichten auszumalen.
Da ich auch einige Dinge in meiner Kindheit erlebt habe, die recht traumatisch waren, lag es nahe mich in meine eigenen Welten zu flüchten und dort nachdem zu suchen, was ich in der Wirklichkeit nicht finden konnte. Gerade weil dies enorm wichtig für mich war, habe ich schon sehr früh mit dem Schreiben angefangen.

- Wie ist es dazu gekommen das Du mit dem Schreiben angefangen hast?
Ich hatte schon immer viel Fantasie und diese musste ausgelebt werden. Als Kind schrieb ich darum stundenlang, bis mir die Hand schmerzte. Auf diese Weise konnte ich die Bilder, die Sätze und die Szenen, die ich in mir hatte rauslassen.

- Wie aufregend ist für dich die BlogTour? Wie bist du auf die Idee gekommen?
Ich freue mich riesig über die BlogTour und wollte so etwas schon lange mal machen. Bislang bin ich allerdings aus Zeitgründen nie dazu gekommen. Umso schöner, dass es jetzt geklappt hat und ich das tolle Angebot von Phinchen dazu erhalten habe. 
 

- Hast Du rituale beim Schreiben?
Nein, eigentlich nicht. Es ist nicht so, dass ich mich erst einstimmen müsste, wenn ich mit dem Schreiben beginne oder ich dabei Musik höre. Ich brauche eher Stille; Musik lenkt mich zu sehr von den Bildern ab, die ich vor Augen habe und zu Papier bringen möchte. Was ich allerdings immer beim Arbeiten brauche, ist mein Ordner mit all den Notizen zu den Büchern und die Seiten zum inhaltlichen Ablauf, den ich mir immer am Anfang eines Buchs aufschreibe. Was auch nicht fehlen darf ist mein Kater, der hin und wieder zu mir kommt, um seine Schmuseeinheiten einzufordern. Es kann schon sein, dass er dabei auch mal über die Tastatur läuft, aber so mache ich dann wenigstens hin und wieder mal eine Pause.

- Wenn Du eine Traurige, Witzige oder spannende Szene schreibst, fühlst du dann mit?
Ja, ich fühle immer mit meinen Figuren mit und versuche mich in die Situation hineinzuversetzen, ansonsten würden die Gefühle sicher auch nicht authentisch genug rüberkommen. Stellenweise habe ich auch wirklich Mitleid mit meinen Protagonisten, dass ich sie so Schweres durchmachen lassen muss. Es ist aber auch etwas, das mir beim Schreiben mit am meisten gefällt: Die vielen Figuren und die Möglichkeit an Handlungssträngen. Jeder Charakter ist verschieden, geht anders mit einer Situation um und übersteht diese demnach vielleicht auch oder eben nicht. Ich bin aber stets mit dem Herzen dabei und hoffe, dass man das auch beim Lesen spüren kann.
 

- Wenn Du einen neuen Charakter entstehen lässt, orientierst du Dich dann an Personen in deinem Umfeld?
Es gibt sicher ein paar Eigenschaften, zu denen ich von realen Personen inspiriert worden bin. Beispielsweise trinkt mein Mann – genau wie Emily in Midnight Eyes, hin und wieder Unmengen Kaffee, um sich in der Uni wach zu halten.
Ein anderes Beispiel ist mein Kater Gismo. Er diente als Vorbild für Bartholomäus. Manchmal hat er solche Blicke drauf, die einfach nur Bände sprechen. Zum Beispiel wenn man mit einem Spielzeug vor ihm herumwedelt, wie wild auf ihn einredet und ihm versucht das Teil irgendwie schmackhaft zu machen. Er schaut einen nur an und man hört ihn förmlich sagen: „Schön für dich, dass du das so toll findest. Wie wärs wenn du mir was zu essen holst und anschließend alleine weiter mit dem Ding spielst?“ So wurde er sehr schnell Vorbild für Bartholomäus.

- Hast du auch noch andere Namen unter den Du schreibst?
Nein, Juliane Maibach ist mein einziges Pseudonym.
 

- Welcher Ort inspiriert Dich am meisten oder ist es eine Person?
So wirklich einen Ort oder gar eine Person, die mich inspiriert, gibt es eigentlich nicht. Die Ideen, die ich bekomme, fallen mir an den verschiedensten Orten und auch bei den unterschiedlichsten Gelegenheiten ein. Das kann auch gerne mal unter der Dusche oder beim Musikhören in der Straßenbahn sein.

- Was machst Du nach dem du ein Buch fertig geschrieben hast? Stürzt Du dich direkt ins nächste Schreibabenteuer?
Mit dem nächsten Schreibabenteuer beginne ich im Grunde schon, sobald meine Lektorin am aktuellen Buch arbeitet. Die Zeit, die sie dafür braucht, nutze ich und fange bereits mit dem nächsten Band an, so dass ich im Grunde immer an irgendetwas schreibe.
 

- Hast du eine Neues Projekt das du uns schon verraten kannst?
Im Februar/März 2016 wird das erste Buch meiner neuen Reihe "Seelenlos" erscheinen. Darin geht es um eine junge Frau, die in eine andere Welt gelangt und bemerkt, dass sie eine besondere Gabe besitzt. Sie kann die Splitter eines zerbrochenen Amuletts spüren, das – sobald es wieder zusammengesetzt ist – Wünsche erfüllen kann. Um nach Hause zu kommen, macht sie sich auf die Suche nach den Splittern, trifft dabei auf Weggefährten, wie den verschlossenen Tares; den Frauenheld – zumindest wäre er gerne einer – Asrell und Niris, eine junge Frau, die ebenfalls ein Geheimnis zu umgeben scheint. Doch natürlich sind sie nicht die einzigen, die nach dem Amulett suchen und schon bald muss Gwen erfahren, dass diese Welt viele Gefahren beinhaltet. Nicht zuletzt die Nephim – Wesen ohne Seelen und Mitleid, die für Gwen noch zur Bedrohung werden.
 

- Wie wichtig sind Dir Rezensionen? Wie sehr nimmst Du dir Kritik zu Herzen?
Rezensionen sind sehr wichtig, da sie natürlich immer Rückmeldungen von Lesern sind. Man erfährt so, was gut angekommen ist, welche Szenen sie besonders mögen, welche Figuren ihnen am Herzen liegen. Und es ist natürlich auch schön zu hören, dass die Leser Spaß an den Büchern hatten. Das ist ein enormer Antrieb und bedeutet mir sehr viel. Ich sammle auch besonders schöne Briefe und Rückmeldungen in einem Ordner, so kann man sich zwischendurch ein bisschen aufbauen, wenn man mal ein Tief hat.
Kritiken lese ich mir natürlich ebenfalls durch und überlege, ob sie gerechtfertigt sind und ich ihnen etwas entnehmen kann. Ich halte es aber grundsätzlich so: Ich akzeptiere die Meinung, muss sie aber nicht teilen.

-Wie schaffst du es mit den Kids dich aufs schreiben zu Konzentrieren und die Zeit zu finden?
Momentan haben mein Mann und ich  noch keine Kinder. Ich denke aber, dass ich mit seiner Unterstützung auch das gut zeitlich in den Griff bekäme – wir sind ein tolles Team.
 

- Was ist bis jetzt der Schönste Moment in Deiner bisherigen Zeit als Autorin gewesen?
Da fällt mir das Weihnachtsfest bei meiner Familie ein, kurz nachdem mein erstes Buch erschienen ist. Meine Eltern wussten nichts davon, dass mein Roman veröffentlicht wurde und habe ihn meinem Vater geschenkt. Er hat das Buch ausgepackt, es angeschaut und wusste erst einmal gar nicht so recht etwas damit anzufangen, da ich unter Pseudonym schreibe. Erst als er die Widmung darin gesehen hat, verstand er, hat sich so gefreut und war so gerührt, dass er Tränen in den Augen hatte. Das war ein ganz besonders schöner Moment.
 

- In welchem Buch würdest du gerne mal die Hauptrolle spielen? Wer wärst du da?
Auf jeden Fall würde ich gerne in einem Fantasy Roman die Hauptrolle spielen, denn wenn man solch eine Möglichkeit schon hätte, dann doch in einer Welt, die komplett anders ist als unsere. Vielleicht wäre es eine Geschichte wie "Biss zum Morgengrauen", obwohl ich dann doch sehr hoffen würde, dass ich mich nicht genau an die Handlung halten müsste, da ich selbst einiges anders machen würde, als die dortige Hauptfigur. ;)
 

- Hast du ein Lieblings Buch oder Autor?
Ich selbst lese am liebsten historische Romane, aber auch Thriller und Horror. Zu meinen Lieblingsautoren gehören Petra Durst-Benning, Jodi Picoult, John Katzenbach und Simon Beckett. Ein wirkliches Lieblingsbuch habe ich gar nicht. Es gibt so viele, die ich wirklich gerne lese und immer mal wieder zur Hand nehme, beispielsweise: Neunzehn Minuten von Jodi Picoult, Die Anstalt von John Katzenbach, das Heinrich Böll Lesebuch, Tiere von Simon Beckett.


- Was würdest du angehenden Autoren mit auf den Weg geben?
Ich würde ihnen raten, dass sie nie aufhören sollen zu träumen – das klingt vielleicht zunächst ein wenig abgedroschen, aber nur wenn man zum einen dauerhaft an seinen Träumen festhält und daran arbeitet, kann es am Ende gelingen, sie zu realisieren. Zum anderen ist aber das Träumen und sich Geschichten ausdenken natürlich essentiell für einen Autor. Es ist ganz einfach wichtig, dass man das Schreiben wirklich liebt – nur so schafft man es dauerhaft am Ball zu bleiben und natürlich gehört auch ein langes Durchhaltevermögen dazu, denn eine Geschichte schreibt sich nicht von heute auf morgen. Aber wenn man etwas tun kann, das man wirklich von Herzen liebt, dann ist dies das schönste Gefühl, was es geben kann und alle Mühen wert. Und ich bin sehr dankbar dafür, dass ich diesen Traum heute leben darf.


Vielen lieben Dank das Du Dir die Zeit für das Interview genommen hast
Liebe Grüsse
Jaqueline
Phinchensfantasyroom

 

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