Freitag, 19. Februar 2016

Ramona Seidl im Interview


-Magst du Dich mal kurz vorstellen? 
Hi J Ich bin Ramona Seidl, werde aber von den meisten Leuten in meinem Umfeld einfach nur Mona genannt. Vor kurzem bin ich 25 geworden und zähle laut Brauch nun offiziell zu den „alten Schachteln“. :D Mit dem schreiben habe ich 2012 begonnen und nach ein paar angefangenen Projekten schließlich Ende 2013 meinen Debütroman „Learn to Fly“ beendet. Hauptberuflich arbeite ich übrigens in einer Kinderkrippe, weshalb ich nur abends Zeit zum Schreiben habe und leider zu jenen Autoren zähle, von denen es nur eine Veröffentlichung im Jahr gibt. Aber ich denke, Qualität geht ohnehin vor Quantität J

- Wie ist es dazu gekommen das Du mit dem Schreiben angefangen hast?
Ich kann mich erinnern, dass ich als Kind/Teenager schon einige Male versucht habe, ein Buch zu schreiben. Den Anstoß, richtig damit anzufangen, hat mir schlussendlich das Lesen der Twilight-Saga gegeben. Ich war/bin total begeistert von der Reihe, weil sie mich einfach vom ersten Moment an mitgerissen hat. Und genau das brachte mich zu meinem Entschluss. Ich wollte auch etwas schaffen, das packend und mitreißend ist. Ich wollte selbst dazu fähig sein, Menschen auf ähnliche Weise zu verzaubern.

-Hast Du außer dem Schreiben noch eine andere Leidenschaft?
Oh ja, die Musik! <3 Ich spiele mit Leidenschaft (nur leider ohne herausragendes Talent) Gitarre, singe den lieben langen Tag und verbinde meine beiden Leidenschaften, indem ich mich von diversen Songtexten zu Szenen und Handlungen inspirieren lasse.

- Haben persönliche Erlebnisse Einfluss auf Deine Romane?
Öhm … hihi … das kann schon mal passieren ^^ Wobei ich noch nie irgendetwas 1:1 aufgeschrieben habe. Es sind mehr ganz winzige Kleinigkeiten, Sätze oder Fettnäpfchen, die mir selbst wiederfahren sind, oder deren Zeuge ich war.

- Hast Du rituale beim Schreiben?

Hm. Über Rituale habe ich noch nie so wirklich nachgedacht. Ich denke, hauptsächlich trifft darauf wohl zu, dass ich nicht schreiben kann, ohne nebenbei Musik zu hören. Zu jedem meiner Projekte gibt es eine ganz eigene Playlist. Ansonsten … die besten Szenen schreibe ich in den frühen Morgenstunden, aber ich weiß nicht, ob das als Ritual zählt :D Entgegen vieler meiner KollegInnen brauche ich zum Beispiel auch keinen Kaffee, um zu schreiben – ein Anti-Koffein-Ritual sozusagen ^^

- Wenn Du eine Traurige, Witzige oder spannende Szene schreibst, fühlst du dann mit?
Definitiv. Ich wage zwar zu behaupten, dass ich bei traurigen Szenen tiefer drinstecke als bei anderen, aber grundlegend bin ich Gefühlsmäßig immer ganz nah bei meinen Protas. Es tut mir selbst in der Seele weh, wenn ich ihnen hier und da mal Herzschmerz zufügen muss. Faszinierenderweise sind dies aber die Szenen, die sich einfacher schreiben lassen als die anderen. Wenn die Gefühle einsetzen, setzt bei mir der Verstand aus und ich schreibe ohne nachzudenken (im positiven Sinn natürlich) J

- Wenn Du einen neuen Charakter entstehen lässt, orientierst du Dich dann an Personen in deinem Umfeld?
Ein ganz klares nein. Es ist nicht so, dass die Personen in meinem Umfeld nicht interessant genug wären, aber ein Charakter entwickelt sich bei mir immer erst während dem Schreiben so richtig. Eine real existierende Person würde ich dabei wohl nur total verhunzen.

- Welcher Ort inspiriert Dich am meisten oder ist es eine Person?

Es ist wohl mehr die Musik. Die besten Ideen habe ich, wenn ich im Auto unterwegs bin und lauthals zu den Songs mitsinge. Oder aber unter der Dusche :D Für alle anderen Ideen gibt es keine bestimmten Orte oder Leute – sie kommen wann und wo sie wollen J

- Was machst Du nach dem du ein Buch fertig geschrieben hast? Stürzt Du dich direkt ins nächste Schreibabenteuer?
Meistens schon, obwohl ich nicht sollte. In den Endphasen eines Buches lebe ich wie ein Zombie. Meist trifft es sich, dass ich glücklicherweise genau dann Urlaub habe. Ich schlafe dann vormittags und schreibe den Nachmittag und die ganze Nacht durch. Über Tage hinweg. Ist das letzte Kapitel beendet und der Epilog fertig, bin ich meistens kaum mehr zurechnungsfähig. Da die nächste Idee schon in den Fingern juckt, ich aber weiß, dass ich dringend wieder Schlaf bräuchte, zwinge ich mich also immer zu einer Woche Zwangsurlaub, in der ich nur darauf hin fiebere, endlich wieder schreiben zu dürfen :D

- Hast du eine Neues Projekt das du uns schon verraten kannst?

Ja, das hab ich sogar J Anfang April erscheint „Fly me Home“, der zweite Teil in der „Fly“-Reihe. Die Bücher sind völlig unabhängig voneinander lesbar, und doch gibt es Orte und Personen, denen man wieder begegnet. Dreh und Angelpunkt ist dabei gewissermaßen die Bar „Sweet Tea-Bama“, in der sich schon die Protas aus „Learn to Fly“ sehr heimisch fühlten.

- Wie wichtig sind Dir Rezensionen? Wie sehr nimmst Du dir Kritik zu Herzen?
Hm.. Rezensionen sind wichtig. Ich selbst als Leserin durchstöbere auch immer erst die Rezensionen eines Buches, ehe ich mich zum Kauf entscheide. So würde ich mir zum Beispiel wünschen, dass so manche Leserin, die sich nicht ganz sicher ist, durch die Meinungen anderer herausfinden kann, ob sie meine Bücher lesen möchte. Noch dazu sind Rezensionen für mich als Autorin sehr bedeutend, weil ich dadurch erfahre, wie die Geschichte ankommt. Positive Rezensionen bestärken mich in dem was ich tue und geben mir neuen Mut, damit weiterzumachen. Die anderen Rezensionen sind eine Sache für sich. Ist die Kritik konstruktiv und berechtigt, kann ich damit umgehen. Natürlich fange ich dabei an, an mir selbst und meiner Arbeit zu zweifeln, aber irgendwie kommt man da drüber weg, betrachtet die Kritik dann sachlich und versucht, sie bestmöglich umzusetzen. Also egal auf welche Weise (außer sie sind beleidigend) – Rezensionen sind wichtig J

-Was bewunderst Du an anderen Autoren? Hast Du ein Vorbild?
Ich bewundere eine Menge anderer AutorInnen, wenn ich ehrlich bin. Für ihre innovativen Ideen, für die Fähigkeit, bei all dem Trubel rundherum, eine aktive Facebookseite zu führen :D für das Talent, aus nebensächlich wirkenden Szenen etwas ganz großes zu machen... und und und … Eine davon ist zum Beispiel Morgan Matson. Ich liebe ihre Storys, ihren Stil, ihre Sicht der Dinge. Ich könnte noch mindestens zehn weitere aufzählen, die ich alle nicht minder bewundere. Ein direktes Vorbild hab ich allerdings nicht. Ich will manchen Autorinnen zwar nacheifern darin, die Leser voll abzuholen und mitfühlen zu lassen, aber jede von uns hat ihren ganz eigenen Schreibstil, ihre eigenen Ideen. Dafür gibt es kein Vorbild, finde ich.

-  Was ist bis jetzt der Schönste Moment in Deiner bisherigen Zeit als Autorin gewesen?
Oh, da gab es schon so viele Momente <3
Der 1. Mai 2014 zum Beispiel, an dem „Learn to Fly“ ohne Vorwarnung auf Platz 20 der Amazon-Bestsellerliste gerutscht ist und ich fast mit Herzinfarkt vom Stuhl gefallen wäre.
Oder meine ersten Messebesuche, bei denen ich so viele liebe Kolleginnen und Leserinnen kennenlernen durfte und plötzlich feststellte: „Autorin sein ist gar nicht so einsam, wie man anfangs annimmt!“ J

- In welchem Buch würdest du gerne mal die Hauptrolle spielen? Wer wärst du da?
Hui, das ist eine schwierige Frage.. Da gibt es soo viele :D Spontan würde ich mich jetzt wohl für Caisey Quinns „Kylie Ryans Serie“ entscheiden. Ja, ich glaube, das wäre genau mein Ding ^^

- Was würdest du angehenden Autoren mit auf den Weg geben?
Ich wurde jetzt schon ein paar Mal gefragt, wie ich es geschafft habe, diesen Traum zu verwirklichen. Die Antwort darauf mag vielleicht banal klingen, aber eine bessere kann ich nicht geben:
Wenn ihr eine tolle Idee im Kopf und Lust habt, sie aufzuschreiben – dann setzt euch an den PC und macht das! So einfach sehe ich das.
Habt ihr dann nach einiger Zeit den Eindruck, dass es euch keinen Spaß macht, dann ist das doch auch in Ordnung. Ihr habt es wenigstens versucht.
Und wenn es euch Spaß macht, dann seid ihr genau da, wo ihr sein sollt und tut genau das, was für euch gut ist. Beim Schreiben gibt es meiner Meinung nach kein Richtig oder Falsch. Jeder Autor, jede Autorin ist anders. Wenn dir das, was du tust, ein gutes Gefühl gibt, dann tu es auch! J

Vielen lieben Dank das Du Dir die Zeit für das Interview genommen hastLieben Dank, dass ich das Interview geben durfte J

1 Kommentar:

  1. Hey,

    auch wenn es für mich Genrefilms ist, gefällt mir dieses Interview total gut. Du hast die richtigen Fragen gestellt und so mein Interesse geweckt.

    Via FB habe ich soeben deinen schönen Blog entdeckt und bleibe total gern als Leserin. Natürlich würde ich mich sehr freuen, wenn wir uns einmal auf meinem Blog träfen.

    Sei lieb gegrüßt und bis bald,

    Nisnis

    AntwortenLöschen